Manchmal ist eine Moto 6.5 auch ein Erinnerungsstück an einen guten Freund, wie Guido berichtet.

Guidos Moto-Erfahrungen

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Hallo Gemeinde,

auf diesem Weg möchte ich schildern durch welche Begebenheit ich zu einer Moto gekommen bin und wie die ersten Annäherungsversuche gelaufen sind, Durch eine schwere Erkrankung eines engen Jugendfreundes, den ich vom Ausbruch seiner Krankheit vor 4 Jahren bis in den Tod begleiteten konnte, habe ich eine "Moto" quasi geerbt. Als er das Zweirad vor 2 Jahren gekauft hatte habe ich Ihn schwer beneidet um ein so "stylisches Gerät" in sagenhaft gutem und originalem Zustand.

Leider konnte er dann nur noch ca. 1000 Km damit fahren bevor seine Kräfte schwanden und er auch noch einen Unfall hatte. 2-3 Monate bevor sein Ende kam fragte er mich, ob ich den die „Kapriziöse“ unter meine Fittiche nehmen würde. Er hat sich das überlegt, unter der Auflage an mich sie weitestgehend Original zu erhalten, zu nutzen und nicht zu verkaufen. würde er sich freuen wenn dadurch.. und so .. und deshalb und Danke und ....

Mit einigen Tipps und Unterlagen begann ich mich schlau zu machen. "Welch Odyssee" vor mir liegen würden konnte ich nur erahnen. Da wir die letzten 6 Wochen vereinbart hatten uns nicht mehr über die Krankheit und ihre Auswirkungen zu unterhalten, bot das Thema Motorrad ein interessantes und eben anderes Feld der Unterhaltung.

Bei der letzten Fahrt meines Freundes ist eine unachtsame Dame leicht hinten aufgefahren, was ihn und die Maschine zu Fall brachte... Die Maschine wanderte danach erst mal für 9 Monate in eine Garage in seiner Nachbarschaft. Schaden nach erster flüchtiger Begutachtung in dunkler Garage : Vorderer Scheinwerfer Gehäuse gebrochen, Lenker verbogen und gerissen, beide Blinker ab. Tank über Logo hinweg ganz schön verkratzt, Heck ineinander geschoben.

Nachdem ich in meiner Nachbarschaft einen Schuppen organisiert habe und sie geholt hatte, bin ich daran gegangen mal genauer nachzusehen. Heck leider nicht nur ineinander geschoben sondern auch alle Halterungen im Kunststoff der Rücklichtabdeckung abgerissen, am Rücklicht selber beide Stege zur Verschraubung abgerissen, Grundplatte gebrochen, Glas gesplittert.

Dann bekam ich im Nachgang zu dem Unfall ein komplettes Gutachten mit Fotos und Teileangaben (welche sich meist als falsch erwiesen) von der Versicherung. Doch war es hilfreich.

Wie sich sehr schnell herausstellte war die Teilebeschaffung der reinste Horror. Nach Studium der einschlägigen Seiten einschließlich des "Marktführers PG" war klar, das wird nicht ganz einfach.

Gute Freunde, welche viel besser im Internet suchen als ich brachten uns immer wieder auf neue Fährten. Nach hartnäckige Verhandlungen mit italienischen, griechischen, spanischen und nicht zu vergessen den holländischen sowie britischen Teilehändlern haben nach 14 Wochen voller Beschäftigung dann doch Erfolge gezeigt.

Ein originalverpacktes komplettes Rücklicht sowie 1 weiteres jedoch nur leicht beschädigtes. Die Blende für darüber habe ich leicht beschädigt auch erhalten. Bei der ganzen Sucherei bin ich über diverse andere Teile gestolpert, welche ich einfach erworben habe um sie auf Vorrat zu haben. Gerade was die "Sturzteile" wie Blinker und Lenker angeht. Letzteren habe ich übers Forum geschenkt bekommen, er war zwar verbogen, jedoch nicht gerissen. Danke sehr dafür. So konnte mir ein "alter Fuchs", welcher selbst mehrere Dutzend alte Motorräder besitzt, den Lenker richten. Er meinte zum anderen, dem gerissenen Lenker nur, "bring ihn vorbei, warum sollte man ein Stahlrohr nicht vernünftig schweißen können, das wird schon." Somit hab ich einen in Reserve.

Meine ist eine "Schwarze" in gunmetal grau/schwarz. Nun habe ich auch noch einen "Farbsatz" (Tank, Schutzblech vorne und beide Seitenteile) in orange/silber. Einen ziemlich fertigen Frontscheinwerfer habe ich gekauft für immer noch 40EUR aber egal, er ist vollständig, die 2 Kunststoffschalen jedoch in 6 Teilen, aber auch egal.

Denn ich habe sehr gute Erfahrungen mit einer örtlichen Karosseriewerkstadt gemacht welche mir vom örtlichen Händler empfohlen wurde. Die ersten Teile brachte ich zum Lackieren, den Tank, das vordere Schutzblech (verkratzt) , das hintere Kunststoffteil wo das Nummernschild draufsitzt (geknickt und am Knick hell verfärbt, überdehnt) und die beiden Frontlampenschalen (beide Schraubenaufnahmen angebrochen, auf einer Seite ca. 4cm spitz aufgesplittert und außen herum stark verkratzt.). Was soll ich sagen, 14 Tage später schaue ich mir die Teile an und bin total von den Socken. Die Frontlampe ist besser wie sie neu je war, der Tank sieht klasse aus, das Heckteil ist erhitzt worden, in die alte Form gebracht, grundiert und lackiert worden, perfektes Ergebnis. Die Arbeiten waren jeden Euro wert.

Die nächsten Tage holt die Werkstatt sie ab, tauscht Flüssigkeiten und reinigt Filter etc. Dann kommt der TÜV und dann wird angemeldet... ..und hoffentlich fällt sie nicht um. Nochmal die ganze Arie, nein danke, das wird dann noch schwieriger.

Mein jetzt schon seit 6 Wochen verstorbener Kumpane hatte gesagt er fährt dann als mein Schutzengel hintendrauf mit und wir werden gemeinsam noch eine Menge Spaß haben.

Gruß und Dank an alle Beteiligten

SguidoS

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