Alles über APRILIA Motó 6.5

Alles? Nein, natürlich nicht alles. Aber viele Motófahrer haben dazu
beigetragen, dass das Thema Motó 6.5 hier recht ausführlich behandelt wird.
Und außerdem ist das hier eine der ältesten und noch lebenden informativen
Motorradseiten überhaupt im Internet - SEIT 1996!!

Letzte Änderungen:
30.05.23: Ankündigung Moto-Treffen im Mai 2024
10.06.22: Kaste_Carbonis Verbesserungen


Das gibt's hier:

Auf den ersten Blick
Technik und Design
Das Zubehörangebot
Liste alternativer Ersatzteile
Die Schwachpunkte und Lösungen
Tips und Verbesserungen
Die Ersatzteile
Reifenwahl
Ein Gangdiagramm
Aprilias Service
Das technische Logbuch
Der Verbraucherschutz
Wielands Regler-Modifikation
Reparatur des Anlasserfreilaufs
..und Links unten


Eure Erfahrungen

Im Laufe der Jahrzehnte sind viele kleine Tipps von euch gekommen, die hier in den Text eingearbeitet wurden. Es gab aber auch so gute und ausführliche Berichte, dass sie jeweils eine eigene Seite bekommen mussten. Vielen Dank an die Schreiber!



Das nächste Motótreffen wird vom 9. bis 12. Mai 2024 in Franken (91427 Vorra) stattfinden. Mehr Infos im MOTO 6.5-Forum.





Motó-Themen im
MOTO 6.5 Forum



Endlich:






Auf den ersten Blick

MOTO 6.5, was ist denn das?

Das ist ein Motorrad, das so schlecht in irgendeine Schublade paßt.

Die Motó paßt nicht so recht in die Vorstellungswelt vieler Käufer, die mit dem Erwerb den Eintritt in die Welt der Outlaws, harten Männer und Freiheit der Landstraße verbinden. Design ist eben das Gegenteil von Machismo.

Deshalb ist die Motó in Italien ein noch größerer Ladenhüter als in D-Land. Anfänger kaufen fast immer Soft-Chopper, danach müssen es über 80 PS sein. Fazit: Die Motó ist gebraucht ein echtes Schnäppchen.

Für mich verkörpert die Motó wirklich die Idee vom puren Motórradfahren. Den Wind hören, die Vibrationen spüren, die Staße fühlen. Vielleicht vergleichbar mit anderen wesentlich unscheinbareren Motorrädern wie die selige SR500, Hondas Vigor oder Kawas Twister. Nur eben viel schöner und exklusiver, aber nicht weniger alltagstauglich.

Zukünftige
Ausführungen:

 Crosser

 Renner

 Cruiser

 Kurzstreckler

  • Naked bike? Ziemlich nackt, doch kommt es gerade in diesem Zustand auf gute Proportionen an. Und die hat sie.

  • Enduro? Nun gut, man sitzt hoch (830mm). Ist aber keine, denn mit diesen Reifen wird im Sand nur ein Loch gebuddelt und anschließend die Kante mit dem heißen Auspufftopf gebügelt. Trotzdem ist doch gerade so ein Italiener auf den Spuren Che Guevaras quer durch Südamerika gefahren..

  • Cruiser? Nee, wirklich nicht. Da fehlt es an Fettansatz, Unbeweglichkeit und Gewicht. Das einzig kruserige ist vielleicht der Lenker und die entspannte Sitzposition. Lange Strecken sind bei robusten Fahrern problemlos, bei Rückenproblemen ist davon abzuraten.

  • Ein einzylindriges Simpelmopped zum Selberbasteln? Nö, den Kopf nehme ich vorerst lieber nicht auseinander. Wenn es so weit ist, wird's schon gehen. Irgendwann müssen diese konisch geschliffenen Nockenwellen in Augenschein genommen werden - wo gibt es das schon!

  • Ein Renner ist es auch nicht, trotz fast unbegrenzter Schräglagenfreiheit und Laienurteil. So richtig wie am Schnürchen gezogen geht's nicht durch die Kurven.

  • Die Alternative für den Yuppie, der die Chopperphase als nicht mehr zeitgemäß und prollig erkannt hat? Warum nicht- soll er doch!

  • Gerade gut zum Brötchenholen? Dann wohnt mein Bäcker hinter den 7 Bergen.

  • Überhaupt, kann eine Rollerfabrik eigentlich Motorräder bauen?

  • So schlimm wie im Test MOTORRAD 18/96 oder Reitwagen 9/97 ist sie nur, wenn man sie nicht mag, die falschen Reifen fährt oder sich nicht an das Anders-Sein gewöhnen will.

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Die Technik

Ihr Herz ist der wassergekühlte Rotax-Motor, Rotax drin!wie er aus der bis 99 gebauten BMW F650 oder Aprilia Pegaso bekannt ist, in leicht abgewandelter Form. Die BMW hat 4 statt 5 Ventile bei den Aprilias, Pegaso und BMW haben 2 statt einem Vergaser bei der Motó. Das sind schon die Unterschiede. Für Technophilen ist die Art der Ventilanordnung ein Leckerbissen: Alle Ventilschäfte zeigen in Richtung Bohrungszentrum, weshalb 4 der 5 Nocken konisch geschliffen sind.
Hintereingang Leistungsmäßig liegt die Motò etwas unter BMW und Pegaso, das Drehmoment liegt aber schon bei niedrigeren Drehzahlen an. Nominell 42 PS bei wenig Masse, ordentliches Drehmoment und lockeres Handling reichen zum gewaltigen Fahrspaß auf Landstraßen.

Die Fabrik in Noale (nicht weit von Venedig) liegt fast im Ortskern, schräg gegenüber eines wunderschönen Parks. Sie ist nicht besonders groß, denn die Fertigungstiefe liegt nur bei etwa 20% - der Rest wird angeliefert. Vorn ein Ausstellungsraum, darüber eine Etage Büros, dahinter erstrecken sich die Werkshallen. Besichtigungen sind nicht möglich.
(45°32'47N, 12°04'16E)

Das Design

.. dürfte das hervorstechendste Merkmal sein. Verantwortlich ist Monsieur Starck, ein französischer Designer, der vor seiner Arbeit an der Motò von Motorrädern keine Ahnung gehabt haben soll.
Häuser (Café Costes in Paris, Hotel Royalton in New York, Kontrollturm Flughafen Bordeaux), Küchengeräte (Alessi) und Möbel (4 der 5 meistverkauften modernen Möbelserien 1997 stammten von ihm) sind sonst sein Betätigungsfeld. Das ist vielleicht gerade das Geniale: Unvorbelastet dank technischen Unvermögens und ohne den Wissensballast durch die Kenntnis herkömmlicher Lösungen hat er sich die MotMotò ausgedacht.

Die einzig richtige Farbgebung ist die in Orange-Silber. Für weniger Mutige gibt es die Motó noch in Schwarz-Schwarz und in der in Prototyp von 1996 Deutschland nicht angebotenen Beige-Silber-Kombination.

Motó-Umbauten zw. wesentliche optische Modifikationen gibt es fast gar nicht. Das liegt wohl daran, dass Motofahrer eher pragmatisch-praktisch veranlagt sind und Individualitätsbezeugungen allein durch die Wahl ihres Motorrades ausgedrückt haben. Der ordinäre Suzukifahrer hat's da schon schwerer.

Es sollte noch weiter gehen. Für Aufsteiger und als Vorläufer der unterdessen beliebten europäischen V2-1000er (RSV, Voxan, dicke Sachs oder Raptor) hat Philippe Starck eine 1000er im 6.5-Design geschaffen, die X-Ray. Natürlich auch in Orangesilber.

Unterdessen ein Klassiker

Nachdem die Produktion der sich schleppend verkaufenden Motó endgültig eingestellt wurde, hat man erst begreifen, dass Fortschritt im Motorradbau nicht nur bessere Technik sein muss, sonder sich auch in mutigem Design äußern kann. Ein so stimmiges Gesamtbild, das weit weg von sonstigen Mainstreams ist, hat es seit 50 Jahren nicht gegeben.

Der erste Schritt zum Klassiker ist getan: Die Produktion wurde 1996 eingestellt, bis 2000 wurden noch Restbestände verkauft.

Der zweite Schritt zum Klassiker ist auch getan - Das Motorrad als Kunstobjekt. Ein wohlgeformtes Aprilia-Heck ziert das Ticket zur Ausstellung des Guggenheim Museums 'Art of the Motorcycle", die momentan in Las Vegas zelebriert wird. Der Motorschutz ziert die Webpage zur Ausstellung, wo die Motó neben der Ducati 916 und Yamahas GTS 1000 eine der drei Vertreter der letzten Epoche ist. Die sehenswerte Galerie wichtiger Motorräder steht auch auf www.Guggenheim.com

Und was sagt Starck?

(sehr stark, wahrscheinlich vom Ghostwriter)

In six years, the Third Millennium will be upon us.

Maybe this is the ideal time to take stock and understand that perceptions - rather than realities - surround us.

Take the motorbike. It's been turned into a fashion victim, voided of all its sense, robbed of its "raison d'être". False myths and real caricatures are all that remain.

Except for a few rare exceptions, the motorbike has lost its soul. The time has come to seek out this soul and reinvent it.

The very essence of the bike itself. The best of what it used to be. The best of what it could be: unique, definitive, eternal. Minimum materials. Maximum spirit.

This motorbike exists: the MOTÓ 6.5.

Grünling in Imperia Porto Maurizio 98

Eine italienische Variante: Ohne das Design störende Blinker, Rückspiegel, Heckabschluß und Kennzeichenleuchte in kräftigem lindgrün mit zielflaggengemustertem Soziusbrötchen.

Der Bläuling von der Ostsee 2001

Eine deutsche Variante: In edelsten Daimler-Benz Blaumetallic-Lack gehüllt, passt sie zu ihrem meeresnahen Standort und widersteht den salzigen Ostseestürmen. Thorsten verschönerte so seine schwarze.

Claudias Gelbling beim Mototreffen 2001

Die Schwierigkeit des originalen Nachlackierens nach Unfallschaden führt zu gelungenen Farbvarianten. Claudia fährt Pampelmusengelb statt Apfelsinenorange.

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Aprilia

Erfahrungsaustausch & Tips

Die Motò ist noch selten und Motò-Fahrer treffen sich eigentlich nie, um mal einige Tips auszutauschen. Außerdem ist ein Angebot von Prolo, Louis, Schwein Gericke - und wie sie alle heißen - für Aprilia so gut wie nicht vorhanden.

Daraus resultieren einige Nachteile. Wenn Du vorher wüßtest, was das Original Aprilia-Zubehör taugt, kannst Du viel Geld und Frust sparen. Wenn ich wüßte, welche Bremsklötze hinten passen, könnte ich vielleicht sparen (so kostete es anfangs schon mal 116 Emmchen).
Wenn Du wüßtest, wo die versteckten Fehler schlummern, könntest Du vorher etwas dagegen unternehmen. ... u.s.w.


Das Zubehör

Aprilia hat Herrn Starck oder Herr Starck hat Aprilia auch noch ein überschaubares Zubehörangebot gebastelt. Alles durchdesigned, aber wenig durchdacht.

Hier sind meine Hochs und Tiefs mit dem raren Angebot: Raff' Dich auf und schreib ins Forum, was Du so hast, brauchst, schick findest oder schon wieder weggeschmissen hast. Vielleicht hilft's anderen.

Packtaschen 1 (Aktentaschentransporter)

Finger weg von den kleinen Packtaschen, wenn Du mal die Stadt verlassen willst. Die Dinger gehen bei etwas Fahrtwind einfach auf. Wenn nicht, biegt der Wind den Schließlappen so weit hoch, dass die Wasserdichtigkeit von innen nach außen getestet werden kann. Bei mir stand das Wasser darin und tropfte nicht raus! Ein absoluter Fehlkauf, der durch Verstärkungen etwas gemildert werden konnte. Das Ganze kostet auch noch richtig viel Geld: 180€ für eine lappige Tasche und 1 Halter, die "schicke" Banker-Innentasche mit Motò-Logo kostet noch knapp 200 extra. Dazu verliert das Schwarz des Stoffs allmählich an Brillianz. Das paßt dann zur schlechten Lichtbeständigkeit vieler anderer Teile.
Wenn Du andere Packtaschen anbringen willst, sind die Halter allerdings brauchbar (ca. 170 Maak das Stück), weil irgend etwas anderes kaum anzuschrauben ist.

Ein guter Tip zu den Originaltaschen steht unter Verbesserungen

Ralf H. hat einfach Packtaschen der Art, die man einfach über die Sitzbank legt und für kleine Kohle beim Motorrad-Discounter Louis/Prolo/Schwein-Gericke bekommt, ausprobiert. Sie lassen sich gut benutzen, wenn man eine Diagonalstrebe zwischen Fußrastenausleger und Soziahaltegriffen, (vorhandene Bohrung auf 8,5 mm aufbohren) befestigt, die verhindert, dass die Taschen nach innen schlagen. Die Halter selbst lassen sich problemlos aus Alumaterial herstellen und sind Ruck-Zuck an- und wieder abgebaut. Benötigt wird Alumaterial 500X40X4, 2 Ringösen M8, 4 Schrauben M8X40 und große U-Scheiben zur Schnellbefestigung an den Fußrastenauslegern.

Packtaschen 2 (reisetauglich)

Wer mit wenig Gepäck reist, kommt prima mit den größeren Taschen aus. Ebenfalls aus Stoff (Cordura), aber mit einem harten Einsatz versehen. Zu öffnen sind sie per Metallreißverschluß. Mit einem anderen Reißverschluß können die Taschen ähnlich wie einige Tankrucksäcke vergrößert werden. Außen ist eine schnell zugängliches Fach für Karten. Das Ganze kann blitzschnell an der Halterung angebracht werden und mit einem zwar etwas wackligen, aber funktionierenden Schloß auch noch gesichert werden. Diese Schloß schützt aber nur vorm Klau der ganzen Tasche. Öffnen kann man sie trotzdem.
Ich habe das gute Stück in Italien für 150 Euro inclusive Halter bei Aprilia in Meran (Bertan) erstanden. Im Vergleich zu diesem teuren Schrott oben geradezu billig! Eine 5000 KM-Tour, auch über schottrige Pässe, Natursträßlein und Betonplattenautobahnen, haben ihnen nicht geschadet. Ist also DER Tip!

Ein weiterer Tip von Peter: Er hat in Riva del Garda schwer gehandelt und für 260 Euro einen ganzen Set bekommen: Große Taschen mit Halterung, Heckgepäckträger und die Scheibe. Adresse des Händlers, dessen Mechaniker Gino viele das Motófahrerleben erleichternde Tips auf Lager hat:

         APRILIA / honda Sembenini Motocicli
              Riva del Garda
              Viale S.Francesco, 35
              Tel/Fax +39 (464) 552128
         Filiale in Trento:
              Via Brennero, 11
              Tel/Fax +39 (461) 824038

Gepäckträger

Der Gepäckträger für 100 Eurosteine bietet zumindest eine Befestigungsmöglichkeit für Spannriemen und Gepäckrolle und ist auch nicht schlechter als die üblichen winzigen Enduroträgerchen. Nur schöner ist er eben. Vorsicht bei auf die Sitzbank (der silberne Bereich!) rutschendem Gepäck oder übergehängten Packtaschen. Die seltsam silbrige Farbe auf der Sitzbank ist ganz schnell abgeschubbert.

Tankrucksack

Da der Tank leider überhaupt nicht magnetisch ist, kommt als Tankrucksack nur einer mit Riemen in Frage. Auch da hat sich Aprilia (oder Starck?) was ausgedacht, das ist aber höchstens für dicke Brieftaschen geeignet (viel mehr geht auch nicht rein). Gut paßt der Enduro-Tankrucksack von Polo, der gerade zum Schnäppchenpreis von 25€ zu erstehen ist.

Scheibe

Gibt es für die Motò maßgeschneidert von Aprilia. Dazu kann ich aber nichts beitragen. Ich fahre schließlich nicht Mopped, um mich vor Wind zu schützen. Ansonsten verdient der Blickfeldrahmen den Häßlichkeitspreis.

Jerôme ist sauer. Er hält die Scheibe für einen Witz und viel zu teuer (300 Euros in Belgien). In Italien hat er 150 Euro gezahlt. Sie ist zu hoch, erzeugt Resonanzen und verstärkt den Motorlärm.

Öltemperaturmesser

Der ist eigentlich nicht nötig bei einem wassergekühlten Motor. Wer doch was zum Lesen braucht: Das Teil für XT/SR 500 von Gerippe, Luise oder Prolo paßt genau in den Ölstöpsel.

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Die Schwachpunkte

Das perfekte Motorrad ist langweilig. Es gibt genug davon, die einfach nur gut funktionieren und ordentliche Presseurteile einheimsen. Sonst sind sie aber recht reizlos. Eine Ducati hat alles, was ein Motorrad braucht, nur nicht die Zuverlässigkeit und Supertestergebnisse. Eine Fat Boy belegt reihenweise letzte Plätze, überhaupt fragt man sich, welche vernünftigen Gründe für so einen Eisenklotz sprechen. Eine Husqvarna ist alles andere als langlebig, etc.
AAAAAAHBÄÄÄÄR: Moppedfahrn hat nun mal nix mit Vernunft zu tun. Mit der Vespa und Windschutzscheibe durch die Stadt zur Arbeit wäre vernünftig. Es zählt, was Spaß macht und gefällt.

Spritverbrauch und Tank

6.5 kommt von 6,5 auf 100! Schlappes Fahren verlangt manchmal nur 5,5. Stadtverkehr im Winter will weit über 7. Bei genau 10 verbrannten Litern muss auf Reserve geschaltet werden. Mit dem allerletzten Tropfen an die Tankstelle rollen heißt 13 Liter tanken (wo doch 16 angegeben sind). Also: nach 170 km nächste Gelegenheit zum Tanken nutzen!

Wie der Tankinhalt etwas vergrößert werden kann, steht in den Tips für Verbesserungen

Bei Bergauffahrt oder konstantem Beschleunigen kommt man wesentlich weiter, denn dann fließt der Sprit aus dem vorderen Teil des Tanks, der idiotischerweise unterm Benzinhahn-Niveau liegt, noch nach hinten, zum Benzinhuhn.
Wenn es ganz hart kommt: Mit 3 Liter Wasser fährt die Motó noch 50 km weiter. Das Wasser drückt das leichtere Benzin nach oben. Müßte klappen. Testen möge es bitte ein anderer.

Seit 96 hat Aprilia die Benzinhähne endlich am tiefsten Punkt des Tanks angebracht (wie schlau!) und damit den Tankinhalt ausgenutzt. Jetzt sorgt eine Membran-Benzinpumpe nach F650-Vorbild fürs Vergaserfutter.
Aprilia hat sich bisher geweigert, den Tankkrüppel der 95er Modelle auf Kulanz gegen den "Langstreckentank" zu tauschen. Jetzt, im Mai 97, scheinen die letzten Bielefelder von A&G doch noch Einsicht zu zeigen. Auf Antrag wird getauscht!

Verarbeitung

Die von der F650-Montage ausgesonderten Robbies kommen ans Motó-Fließband. GummiNeues Plastikgedöns für BMW wird erst von Motófahrern getestet. Dieser Eindruck kommt auf, wenn man sich die Konstruktion im Detail betrachtet und was Vibrationen daraus machen. Nun gut, echte Schäden sind durch schlechten Zusammenbau nicht zu befürchten, das schiefe Rücklicht wird halt gerade angeschraubt und hier und da ist das eine oder andere schnell gerichtet.

Sensationeller Schrott sind aber einige Plastikteile. Die Italos sollten eigentlich Erfahrung mit Sonne haben. Umso erstaunlicher ist, dass nach 2 Jahren ehemals gleichfarbige Plastikteile völlig unterschiedlich aussehen. Die Gummiabschlüsse an den Zügen sind auch von der Sonne (oder dem Ozon der Großstadt?) zerbröselt. Jungs, tretet euren Zulieferern mal kräftig in den Hintern!

Mit leichtem Ölnebel am Zylinderkopf muss man leben. An der linken Seite sind die "Halbmonde" je nach Laune des Montierers etwas undicht.

Die Aluminium-Armaturen sind farblos lackiert, was das Wintersalz nicht hinderte, einfach zwischen Farbe und Alu zu knabbern. UV-Licht hat dem Ganzen den Rest gegeben, denn aus dem ehemals klaren Lack wurde etwas eklig-gelbes. Da wir schon beim Lack sind: Warum nun eine Sitzbank LACKIERT werden muss, bleibt mir ein Rätsel. Jedenfalls ist der Farbe des hintere Bereichs der Sitzbank bei der Silberversion flugs abgeschubbert. Sieht schlimm aus und läßt sich kaum verhindern, wenn dann und wann auch mal eine Gepäckrolle den Gepäckträger ziert.

KinderfahrradnabenputzerDie Ummantelung der Bremsleitung, die wohl aus Designgründen drumgewickelt wurde, wurde (auf Kulanz!) wieder abgewickelt, weil sie eine widerliche Farbe annahm.

Die vordere Bremsscheibe war nach dem Winter außerhalb der Reibflächen eine einzige Rostwüste. Nun gut, gepflegt habe ich sie nicht und gesalzene Autobahnen fordern ihren Tribut. Ebenso leiden die ziemlich ungeschützen Naben unter Streusalz. Wer es nicht albern findet, mit Kinderfahrradnabenputzern durch die Gegend zu fahren, bekommt sie nach ein paar tausend Kilometern wieder blank.

Straßenlage

Diese ist stark von den Reifen abhängig (siehe dort). Meine Motò war wohl eine der unausgereiften ersten. Aprilia musste noch einmal kräftig Hand angelegen. Die Gabelfedern wurden durch neue Gabelstopfen auf eine andere Vorspannung und Höhe gebracht und am Federbein wurde was gedreht. Danach war sie kaum wiederzuerkennen.

Das bei hohen Geschwindigkeiten auftretende Pendeln ist Endurofahrern nicht unheimlich, das bekommt man einfach in den Griff. Die Reifen spielen dabei ein Rolle, aber ich meine auch, dass die Länge der frei schwingenden Gabelholme eine Rolle spielt. Wenn man die Gabelbrücke etwas löst und die Rohre ca. 15mm oben rausschauen läßt, ist eine Verbesserung spürbar. Ansonsten einfach immer locker fahren. Pendeln ist auch eine Folge vom verkrampften am-Lenker-festhalten.

Menschen mit Rückenproblemen seien andere Motorräder empfohlen, denn die Dämpfung hinten ist einfach zu star(c)k. Ab 25.00 km war sie aber weichgeritten. Auf Pässen in A, I, CH und F hat sie sich auch mit mittelviel Gepäck als echter Kurvenflitzer gezeigt. Auf Ligurischen Schotterpässen machte sie auch eine gute Figur. Nur die Serienreifen zeigten immer wieder Grenzen, wenn der Untergrund nicht optimal war. Läßt sich sich durch andere Reifen aber abstellen (sh. unten).

Wolfgangs Statement zur Dämpfung: "Meine Ansicht ist, dass vorne zuviel und hinten zuwenig gedämpft wird. Unebenheiten und schnellen Kurven stoßen über die Gabel den Rahmen an. Bei zugedrehter hinterer Feder kriegt er auch von dort Prügel - Schlangenlinie. Ich hab trotz 100kg hinten weich gedreht, jetzt federt die Feder mehr als der Rahmen, aber Schaukelstuhl weil Dämpfung fehlt. Vorne kommt dünneres Öl rein."
Und ein Jahr später: "Ich fahre nun schon seit einiger Zeit mit dünnerem Gabelöl (1 Viskositätsklasse unterhalb Orginal) und bin hochzufrieden. Sie geht zwar beim Beschleunigen ein bißchen hoch und beim Bremsen stark runter, aber auf buckligem Asphalt und dgl. ist der Komfort erheblich besser, und die Kurvenstabilität bei keiner Geschwindigkeit schlechter, sondern das Bike eher ruhiger."

Andere Gabelfedern sind auch nicht falsch.Basteltips

Startschwierigkeiten und Schubknallen

Die Motó leidet unter Startschwierigkeiten, wenn sie einige Tage nicht bewegt wurde - unabhängig von Temperatur und Nässe. Es scheint daran zu liegen, dass das Beste im Benzin über die Schwimmerkammerentlüftung entfleucht und ihr das "abgestandene" Benzin nicht schmeckt. Abhilfe: 500 bis 1000m vorm Abstellen einfach schon den Benzinhahn zumachen. Vorm Starten dann wieder öffnen, choke voll rein, kein Gas und sie pöttert los.

Design und Kultur für Werktätige - geparkt in McPomm

Dieses Phänomen des Schubknallens zeigen viele Motós - meine nicht. Beim Gaswegnehmen ballert es unhöflich aus den Rohren. Man behauptet, das Schubknallen könne die Dämpfer im Auspufftopf beschädigen und beim Rückschlag die Auslaßventile öffnen, wenn der Kolben gerade oben ist. Ich halte das für Ammenmärchen. Wenn der Auspuff leiden sollte, ist er schon marode.

Manchen hat eine fettere Vergasereinstellung geholfen, allerdings um den Preis eines höheren Verbrauchs und verrotzter Kerzen. Wenn die Theorie interessiert: Auf der Link-Liste steht eine gute Quelle.

Um das Geknalle zu verhindern und den Verbrauch zu senken, wird ein Umbausatz (modifiziertes Ansaugrohr mit Wasseranschluss und anderer Vergaser- Bedüsung) angeboten. Ist sehr teuer (ca. 400 Euro), soll aber wirken. Nöheres bei Immanuel Mennickheimin in Kassel unter Tel. 0561-25039, auch nach 22 Uhr oder über Ralf Wetzels E-Mail.

"Zur Startunwilligkeit und Geknalle hat Donat eine Lösung:
Viele Motófahrer/innen klagen über schlechtes Startverhalten und über Absterben an der Ampel. Vor langer Zeit habe ich dir einmal berichtet, dass ich es mit einer gröseren Standgasdüse versuchen werde.
Nun das Resultat:
Ich habe eine 52er Standgasdüse (Original 50er) eingebaut und den Vergaser danach durch den Händler neu einstellen lassen. (Tip: die DR 600 BIG von Suzuki verwendet den gleichen Mikuni-Vergaser, so dass die Düse auch über diese Quelle bezogen werden kann. Mein Aprilia Händler konnte das Ding beim Generalimporteur nicht bestellen.) Fazit nach 4.500 Kilometer mit neuer Einstellung:

  • Meine kleine Schwarze springt seitdem problemlos an. Im Herbst auf kurzen Knopfdruck. Im Winter bei Minusgraden dauert es etwas länger (3-4 Sek) und man muss sie erst etwa 10 Sekunden laufen lassen, bevor am Gas gedreht werden darf. Tip: Nur den Choke ziehen und kein Gas geben, sonst versäuft sie gerne.
  • Der Motor läuft entschieden weicher, nimmt das Gas weich an und macht auch nicht mehr so abrupt zu im Schiebebetrieb.
  • Schiessen des Auspuffs im Schiebebetrieb kommt nur noch gelegentlich und bei heissem Motor vor. Liegt aber möglicherweise auch daran, dass der Fahrer den Gashahn manchmal eben doch nicht ganz zudreht bei Passabfahrten.
  • Der Vergaser konnte neu nicht mehr so mager eingestellt werden, was die blaue Farbe an meinen Auspuffrohren etwas milder erscheinen lässt.
  • Der Verbrauch ist natürlich leicht gestiegen, spielt aber kaum eine Rolle. Die Motò säuft sowieso schon viel.
  • Das Absterben an der Ampel bei kaltem Motor kennt sie leider immer noch, aber da sie nun leicht anspringt ist das Problem entschärft. Gegen das Absterben hilft nur ganz vorsichtiges dosieren mit dem Choke-Hebel in Verbindung mit aufmerksamen verfolgen der Temperaturanzeige.
Um meine subjektive Meinung zu überprüfen bin ich eine Woche lang die Motò meiner Bekannten gefahren und fand meine Verbesserungen bestätigt. Übrigens auch meine Bekannte, die diese Änderung jetzt auch vornehmen wird.
Grüsse und allas Gute an alle ebenfalls begeisterten Motò-fahrer/innen von Donat"

Bvor Du dich an den Vergaser machst, z.B. zum Reinigen oder Auswechseln des Problem-Dichtungsrings am Nadelventil, solltest Du Dir die Bibel zu unserem Vergaser zu Gemüte führen. Da steht alles, was Du wissen musst.

Fast alle in letzter Zeit erworbenen Motós, meist Ladenhüter aus aller Welt, leiden neben dem Geknalle unter mangelndem Durchzug, hohem Verbrauch und schlechtem Startverhalten. Fast immer lassen sich die Unarten durch Änderung der Steuerzeiten auf Pegaso-Werte abstellen. Zusammen mit dem Auswechseln des Zünspulenwiderstands (man steitet noch über den optimalen Widerstandwert) und eine andere Düsennadel (wer hat Bestellnr.?) hat man eine neue Motó.

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Verbesserungen

Die für andere Hersteller noch nicht gebräuchlichen 3 Jahre Garantie sind zwar ganz schön, aber das ist ja auch mit regelmäßigen teuren Inspektionen verbunden. Es lohnt sich also schon, den einen oder anderen Fehler vorm Schadenseintritt zu bremsen. Viel ist nicht zu tun, denn im Großen ist Ganzen ist die Motó ein problemloses Mopped. Basteleien gab es nur in Kleinigkeiten. Die Mechanik ist kerngesund.

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Die Ersatzteile

Ersatzteile sind einfach sauteuer. Leute, kauft Motó, damit ich nicht immer in Tränen ausbrechen muss, wenn ich sehe, wie schön billig Teile gängiger Marken sind, wenn sie nicht beim Concessionaro Autorizzato gekauft werden müssen.
Es gibt bestimmt keine Marke, die einen schlechteren Ersatzteilservice als Aprilia Deutschland hat. Es wird wohl nicht daran liegen, dass es keine Teile gäbe. Schließlich kommt ja so ein Ketteritzel irgendwann nach 2 Monaten, ein Scheinwerfergehäuse auch nach 2 Monaten, ein Kupplungszug schon nach 5 Wochen etc. Es scheint vielmehr daran zu liegen, dass ein absolut unfähiger Mensch, der für die Logistik verantwortlich ist, auch die Verantwortung für den zu beobachtenden Niedergang Aprilias in Deutschland übernehmen muss.
Mehr dazu steht weiter unten. Das 'Centro Ricambi' kann schneller liefern und hat günstigere Ersatzteile. Der Link steht unten, ebenso Okes Ersatzteilpreisliste.

Kettenkit

Immer schön die Kette spannen (ist ja dank Exzenter auch einfach). Ein Kettenkit Den Sicherungsring bei jedem Wechsel tauschen!kostet rund 200 Euro - das ist Anreiz genug, immer ein Döslein Spray im Rucksack oder der Luftfilter- Anlasser- Lichtmaschinen- Attrappe mitzunehmen. Die Pegaso hat übrigens fast den gleichen Kettenkit - nur mit 2 Zähnen weniger auf dem Kettenrad. Dadurch verlängert sich die Übersetzung etwas. Bei Götz soll es einen Kit für 90 Euro geben. Ob er was taugt, weiß ich nicht.
Sollte also das originale Motó-Ritzel (ich wartete 2 Monate!!!) nicht erhältlich sein, tuts auch das richtige Ritzel der Pegaso. Es hat die gleiche Zähnezahl, ihm fehlt aber die geräuschdämpfende Gummischicht. Wichtig ist, darauf zu achten, dass es für Pegasos nach Bj. 96 ist, erkenntlich an der flachen Seite auf der einen und der Erhöhung auf der anderen Seite. Die Bohrung ist 10mm tief. Beim Einbau muss der Wulst nach außen zum Seegerring zeigen. Es kosten dann knapp 20 Euro statt 3 mal soviel mit Gummi. Zulieferer sind natürlich noch billiger.
Ganz wichtig: Achtet besonders auf den korrekten Sitz des Sicherungsrings! Mir ist das Ding während der fahrt abgeflogen, das Ritzel ist von der Verzahnung gerutscht und nur mit viel Glück ist nix weiter passiert. Die beiden Enden müssen knapp einen Millimeter auseinander stehen. Wenn es mehr ist, sitzt der Ring nicht korrekt in der Nut. Sicherheitshalber den Ring mit Schraubenzieher und Hämmerchen in die Nut klopfen. Der Gummiring hinterm Ritzel dient dazu, das Ritzel stramm gegen den Seegerring zu drücken und darf auf keinen Fall entfernt werden.

Nacktes Pegaso- und gummiertes Moto-Ritzel Nacktes Pegaso- und gummiertes Moto-Ritzel

Karies im EndstadiumÜbrigens: Das Kettenrad verschleißt doppelt so schnell wie das Ritzel. So etwas habe ich noch nie erlebt! Nach 20.000 km ist das Ritzel noch fast brauchbar, die Zähne des Kettenrades sind aber völlig hin - die Zähne nur noch streichholzdünn.

Wolfgang wird es demnächst mit verchromtem Ritzel und Kettenrad zusammen mit Teflonschmierung versuchen.
Ein paar Monate später: "Sieht trotz Hartvernickelung (so wurde es nämlich dann von Palfinger Krane gemacht) nach rd. 6.000 km wie ein Haifischgebiß aus. Das Ritzel ist wie beim ersten Antriebssatz nahezu unverschlissen. Dank Teflonschmierung konnte ich unerfreuliche Abplattungen an den Kettenhülsen feststellen. Fazit: der nächste Antriebssatz wird wieder konventionell geschmiert, auch wenn ich dann öfter mal die Felge putzen muss."

Stoßdämpfer

Der original Dämpfer kann 60.000 km halten und für relativ wenig Geld kann wieder der originale verbaut werden. Besser sind natürlich welche von Technoflex oder Öhlins (ja, es gibt sie für die Motó!)....

Ein Tip von Bruno: "Zum Thema Dämpfung hinten: eine preiswete Alternative, die klasse funktioniert, ist das Gasdruck-Federbein von Bitubo (Best. Nr. A0021XZE01; siehe www.bitubo.com/), welches für ca. 250€ eine einstellbare Zugstufendämpfung bietet, die auch unterwegs mit etwas 'schlanken Fingern' eingestellt werden kann. Sogar die Federspannung kann mit einem passenden Schlüssel oben nachgesetzt werden. Der Fortschritt gegenüber dem Original ist deutlich spürbar."

Meine neue hat in 2000 ein Federbein von Technoflex bekommen. Kostenpunkt: ca. 400 Euro. Es wird genau auf das Kampfgewicht des Fahrers eingestellt und nach ein paar hundert Kilometern und im Vergleich mit dem Originalbein (fuhr gerade beide Motós) ist diese Ausgabe kein rausgeschmissenes Geld. Feines Ansprechen, nicht so übel überdämpft wie das originale und progressiver, was gerade auf sehr schlechten Straßen und im Gelände Vorteile bringt, sind sofort spürbar. Zugstufe und Federvorspannung können wie beim Bitubo eingestellt werden.

Bremsen

zu spät gewechseltEin Italientrip kann gleich zum Verschleißteilkauf genutzt werden. Beispiel: Bremsklötze Original Brembo hinten D-Land: 55€ Italien: 35€ (immer noch teuer). Die Bremsklötze von EBC aus England machen keinerlei Probleme und kosten nur jeweils 25€ (EBC Brakes, vorne FA209, hinten FA173). Vorne passen auch die Pegaso-Klötze. Man muss darauf achten, dass die Reibpaarung stimmt. Die Motó-Scheiben bestehen aus rostfreiem Stahl!

Ralf H. hat von Lucas MCB 671 (vorne) und MCB 667 SI (hinten) verbaut. Kosten knapp 50 Euro und bremsen wie die Originalen.

Ulf hat sich die Arbeit gemacht, mal herauszufunden, welche Motorräder gleiche Pads haben und was sie wo kosten. Das ganze findet ihr auf der Bremspads-Spezialseite.

Lack

Die Motos gab es in Deutschland nur in straßenreinigungsorange / graumetallic oder hellschwarz / dunkelschwarz, in einigen anderen Ländern auch in elfenbein / graumetallic.

Für kleinere Tupfreparaturen oder zum Nachlackieren von silbernen Anbauteilen eignet sich schnödes Felgensilber aus der Baumarkt-Spraydose. Für größere Arbeiten wurden in einem Italienischen Form diese Angabengemacht:

In Bezug auf die Farbkombinationen auf dem Tank gibt es drei Farbvarianten:
  grau1 - orange,
  grau1 - elfenbein,
  grau2 - schwarz.
Das Grau1 ist für die Kombinationen grau-orange und grau-elfenbein (so genanntes "Grey Mirage"), während sich das Grau 2 in der Kombination grau-schwarz (genannt "gunmetal grey") davon unterscheidet.
  Grau Mirage: 7E. 80. 884
  Orange: PAL 09/110
  Elfenbein: 4C. 23. 217
  Gunmetal grey: 7E. 80. 887
  Schwarz (glänzend): 54M23705
Wichtige ist, dass bei elfenbein-orange ist auch ‘matt durchsichtig‘ (TRANSP. 50 GL)verwendet wird.
Diese Hersteller liefern es: AKZO NOBEL (Sikkens) und Lechler.

Kleinkram

Der Handbrems-Bremslichtschalter ist eher ein Teil aus der Waschmaschine als ein typisches Stück Kraftfahrzeugelektrik. Dabei handelt es sich um einen Mikroschalter (250V), der ständig ausfällt, was heißt, dass das Bremslicht nicht mehr ausgeht.
Conrad hat für 3,50 einen genau passenden spritzwassergeschützten Schalter im Programm, gleicher Hersteller wie der Originalschalter (Fa. Cherry). Zu bekommen unter Art.Nr.: 704049 mit Lötfahnen oder als Art.Nr. 704050 als Steckerversion. Dann muss man nur noch zwei Kabelschuhe an das Originalkabel pressen und kann in Zukunft leichter wechseln. Bei beiden Schaltern gilt: Nur die beiden äußeren Kontakte verwenden. Den mittleren Kontakt einfach abknipsen. (Tipp vom Hansemann)

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Reifenwahl

Serienmäßig ist die Motó mit Reifen ausgerüstet, die eine echte Herausforderung darstellen. Die können eigentlich gar nichts. Wer die Karre trotzdem nicht hinlegt, hat gewonnen.

Drei Motos, drei Geschmäcker: TrailWing, Z3 und ME99A

Die serienmäßigen Dunlop Arrowmax sind echt widerlich, wenn sie hinten schon abgefahren sind. Dann geht die Längsrillenempfindlichkeit langsam in den ganz unangenehmen Bereich. Auf blankgewetztem Asphalt und bei Nässe kann man sich prima Adrenalindosen verabreichen. Noch schlimmer wird dann das Pendeln in schnellen Betonplatten-Autobahnkurven. In diesem Fall heißt es: Gasgeben und Lenker fast loslassen.

Für die Motó gibt es nicht die Super-Auswahl an Reifen, Der Mann ist wichtiger als der Reifen (Bild vom Reitwagen-Test 1997)weil die Dimensionen etwas ungewöhnlich sind. Beeindruckende Reifen wie BT010, Z3, Sportec, Pilot Sport etc. passen nicht und werden auf einen Motó auch nicht warm. Der 17-Zoll-Schlappen hinten hat zwar einen gebräuchlichen Durchmesser, aber wesentlich mehr Gummi als normal auf der Felge (130/90-17 68H). 130 bedeutet, dass der Reifen 13cm breit ist, 17 ist der Felgendurchmesser in Zoll und 90 bedeutet, dass der Reifen 90% der Breite an Höhe aufweist. Das passierte wohl aus optischen Gründen und ist eher eine Chopper-Dimension. Vorn ist ein 18Zoll-Rad montiert (100/90-18 56H). Moderne Straßenmoppeds haben dort eine 17Zoll-Felge und Enduros 19 oder 21 Zoll. Deshalb findet man selten eine zulässige Paarung. Bei Enduroreifen gibt es sogar gar keine Reifensorte mit absolut passender Paarung. Nur der Enduro3 von Metzler kann mit 80er Querschnitt und 'S'-Index eingetragen werden. Zufällig ist es auch einer der besten.
Manche Motó haben für hinten schon einen 80er Querschnitt in den Papieren. Eine nachträgliche Eintragung dürfte kein Problem sein. Auch der Geschwindigkeitsindex (das 'H' - bis 210km/h) ist viel zu hoch. Es würde 'Q' reichen.

Der erste Reifenwechsel ging auf Kulanz, der 2. wurde leider wieder ein Arrowmax, weil der vordere Reifen von gleicher Marke sein muss und noch fast neu war. MOTORRAD meint, Michelin A49/M48 seien die bessere Wahl. Wer hat's schon mal probiert?

Irgendwann reichte es: Eh' sie vorn und hinten gleichzeitig fällig werden, muss ich noch ewig warten. Also runter mit dem Schrott und Metzeler ME33 Laser vorn und ME55 Metronic hinten drauf (Metzeler selbst empfiehlt ME99A). Ergebnis: Ein neues Motorrad! Warum habe ich das nicht früher gemacht... Endlich ordentlich Grip auch auf granitgepflasterten Dorfstraßen. Im Sand kommt man auch endlich von der Stelle und die ausgeprägte Längsrillenempfindlichkeit ist ebenfalls passé. Dazu kommt, dass keinerlei Neigung mehr zum Pendeln besteht. (Das Pendeln kann auch aus Gewohnheit wegkompensiert sein).
Nachtrag: In Italien wurde der 55er auf Dolomitenstraßen komplett abgeraspelt. Ein neuer ME99 kam drauf (puh, 310.000 Lire!) und scheint im direkten Vergleich die bessere Wahl zu sein. Auf nassen Schotterstrecken ist allerdings Phantasie zum Fortkommen gefragt.

Metzeler Enduro3 auf Schotter überm Iseo9/99: Der Hammer: Enduroreifen auf der Motó! Vorn Enduro 3 und hinten Bridgestone Trail Wing 42 (natürlich verboten). Im Schnee und auf Glatteis hat es sich gut bewährt - auch in den Alpen auf Schotterstrecken und erstaunlicherweise auf Asphalt. Das sind bisher die allerbesten Reifen. Absolut keine Längsrillenempfindlichkeit mehr und ganz softes und spätes Driften in engen Kurven. Erst mit diesen Reifen kommen die Fußrasten (abgesehen von Umfallern) sauber zum Kratzen. Ich bin begeistert! Auf meinem "Hauspass", dem Croce Domini, hatte ich sogar Spaß daran, Papageienkombiträger zu jagen - zumindest bergab, weil ich jede Kurve kenne und das Rutschen so gut zu kontrollieren ist. Mit der Buell hat's nur halb so viel Spaß gemacht, weil die Jungs mit ihren Rennerles von ihr so etwas erwartet hätten - aber nicht von einer Motó..

Netterweise hat Wolfgang seine Reifenerfahrungen kundgetan: "Originale ein reiner Horror, insbesondere in regennassen Kurven. Letzter Satz war ME33 Laser vorne und ME1 hinten. Wenn neu ein Wahnsinn. ME1 pickt so, dass der vordere zuerst weggeht (Adrenalin+). Allerdings ruiniert schon eine Südtirol-Tour den Hinteren. Daher wird der 98er-Reifen ein ME77 oder 99."

9/2000: Neuer Test: Bridgestone BT45 F und R, hinten im 80er Querschnitt, der sogar 'serienmäßig' alternativ im Brief eingetragen war. Eine Alternative!

12/2000: Michael F fährt mit eingetragenen 140er, Michael G sogar mit 150ern. Näheres in den Berichten.

02/2002: Nun ist die Motó auf ihrem zweiten Satz Felgen vorne und hinten mit Metzler Enduro3 besohlt. Im direkten Vergleich mit den Bridgestone BT45 auf den Sommerrädern und den ME55/33 auf der Motó der Freundin stehen die Enduros am besten da.

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Wann schalten?

Was die Motó überhaupt nicht verträgt, sind zu geringe Drehzahlen. Unter 3000 U/min hackt der Kolben hart in den Antriebsstrang und zupft unwillig an der Kette. Kurbelwelle, Kupplungskorb, Getriebe, Kette und Ruckdämpfer halten das nicht lange aus. Über 3000 ist Drehmoment satt da und der Motor läuft seidig und rund. Bei 6250 U/min hat er seine maximale Leistung, bei 7500 U/min ist Schluß, d.h. es beginnt der rote Bereich.

Drehzahlen? Wo werden die denn angezeigt? Bei der Motó gar nicht. Hat man eben im Gefühl und wenn nicht, hilft vielleicht die Tabelle weiter.

Der 5.Gang darf bei Stadtgeschwindigkeiten unter 75 gar nicht rein. Bei 50 ist sogar im 3. Gasaufreißen schädlich.

Die rote Linie zeigt die maximal zulässige Drehzahl, daneben steht die im jeweiligen Gang erreichte Geschwindigkeit. Die im 5.Gang ist wohl eher ein theoretischer Wert.

Gangdiagramm

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Customer Service

Aprilia tut sich sehr schwer, Garantieinspektionsnachweise über die vorgesehenen hinaus zu liefern. Auf die freundliche Bitte, mir mal mitzuteilen, wie ich diese nachweisen soll, haben diese hölzernen Stoffel von A&G (oder nur noch "A"?) nur knapp mitgeteilt:
"Leider sind wir nicht in der Lage Ihnen ein neues Heft zuzustellen, da keine weiteren Serviceintervalle vorgesehen waren."
Heißt das, dass man mit einer Lebensdauer von mehr als 30.000km nicht rechnet?
Dürfen vor APRILIA-Werkstätten nur neue Motós parken?
Ist etwa mein Mopped überfällig?
Jedenfalls glaube ich nicht, dass APRILIA Deutschland mit solchen Briefeschreibern glücklich wird. Der Mann hat seine Brötchen wahrscheinlich vorher in Staatsdiensten verdient und einen Nachhilfekurs in "customerservice" nötig. Rausschmeißen!. Hoffentlich wird's nach dem Umzug besser.

Nachtrag 6/98: Es ist besser geworden! Auch nach 55.000 km und kurz vorm Ablauf der Garantie wurde die einzige dickere Reparatur übernommen: eine undichte Zylinderkopfdichtung. Selbst der fehlkonstruierte Tank des ersten Modelljahrs wurde noch gegen einen neuen getauscht. Lag es am Umzug? Jedenfalls residiert der Importeur jetzt

   Am Seestern 3
   40547 Düsseldorf
   Tel: 0211-590 18 00
   Fax: 0211-590 18 19

11/99: Die Motó steht seit zwei Monaten (!!) rum, weil ein Scheinwerfergehäuse absolut nicht aufzutreiben ist. Kurze PauseMein Händler bekommt das Teil einfach nicht. Also habe ich mal in Düsseldorf angerufen und nachgefragt, ob es günstiger ist, das Moped für die nächsten Monate abzumelden, weil Fahren ohne Scheinwerfer verboten.
Die völlig hilflose Dame am anderen Ende wollte immer nur die Ersatzteilnummer wissen, weil sie mir sonst nicht helfen können (der Händler an der Ecke hat damit weniger Probleme).
Fazit: Keine Auskunft und der Eindruck, dass der Laden völlig desorganisiert ist. Jeder schiebt die Schuld auf die Logistik-EDV, aber niemand kann eingreifen. Und dann wundern die sich, dass die Kunden trotz guter Motorräder irgendwann zu den Japsen oder BMW wechseln, weil bei denen die Lieferung von Standardteilen eines aktuellen Modells spätestens in einer Woche klappt. Sollte ich spaßeshalber auf Erstattung der Steuer- und Versicherungskosten wegen Unnutzbarkeit des Kaufgegenstandes zu klagen? Ich finde, dass der Kunde ein Recht auf angemessene Ersatzteilversorgung eines Modells, das noch verkauft wird, hat!
Nachdem ich den Text ins MOTORRAD-Forum gepostet hatte, wurde von vielen bestätigt, dass mein Problem kein Einzelfall ist. Viele andere haben berichtet, dass der Händlerservice und Ersatzteilprobleme die einzigen Gründe waren, die Marke zu wechseln. Oder die vielen, die mit der Mille liebäugelten, aber Angst vor dem Service-Stress mit Aprilia hatten und japanische V2 vorzogen.

12/2001: Nichts wird besser, es wird sogar immer schlimmer. Nicht nur Motófahrer, sondern auch Pegaso- und 1000er-Kunden haben erfahren, dass sie wegen dieses fantastischen Ersatzteillogistikers wochenlang bei schönstem Wetter ihre Aprilia stehen lassen müssen. Hinzu kommt, dass die Preise unterdessen jenseits von Gut und Böse liegen. Die beiden Plastikteile, die zusammen ein Scheinwerfergehäuse ergeben, kosten 170 Euro. Eine (!!) Speiche kostet 9€, der Kupplungshebel 65€, der Lenker liegt bei knapp 150€ und selbst eine simples Normteil wie der kleine 8mm-Wellensicherungsring am Kupplungsausrück-Mechanismus steht mit über 6€ in der Liste. Damit wird der letzte Neukunde vergrault.

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Logbuch

Auspuff Sie ist nicht nur schön, sondern auch ausgesprochen zuverlässig. Bisher hat sie keine wesentlichen Probleme bereitet. Die kleinen Zipperlein wurden durch die von A&G nachträglich auf 3 Jahre verlängerte Garantie abgedeckt.
An anderen Moppeds wird selbst geschraubt, aber diese ist zum Kilometerfressen - deshalb wurde sie anfangs wohl oder übel zum Erhalt der Garantie zur Inspektion gebracht. Die Vertragswerkstatt ist OK und hatte nicht viel zu tun.

Das ist die Geschichte der beiden vom Juni '95 bis 2002 (aber die neue fährt immer noch!)

KM Was
300 Juli '95
Schieben ist angesagt, weil dauernd dieser Tank leer ist! Das alte Mopped brauchte nur alle 400km neuen Sprit!
9.500 Dez '95
Das Kennzeichen hat sich in 3 Teile zerlegt
11.500 Alles auf Garantie:
Auspuff (wg. fehlender Abstützungsrolle für die Kette), Gabelstopfen (Fahrverhalten wesentlich verbessert), Reifen hinten (wg.Fabrikationsfehler), Instrumentenhalter (obwohl OK), Blinker (wg. Farbfehler), Ölschläuche (brüchig)
14.500 Bremsklötze hinten (sehr einseitig abgenutzt)
17.000 Bremsklötze vorn
18.500 Juli '96
Reifen vorn, Kettenkit
21.000 Reifen hinten, Bremslichtschalter vorn
27.000 Okt '96
Radlager vorn und hinten (sollen "bulgarische Lager" gewesen sein!), Bremslichtschalter vorn, Tachowelle (alles auf Kulanz erneuert), Bremsklötze hinten
31.000 Der Winter hat die Gabelsimmerringe samt Chromschicht an den Rohren geschafft (war's Eisanlagerung beim Fahren?) Beides auf Garantie ersetzt, ebenso die Gabelkopflager. Bremsklötze vorn und Ruckdämpfer im Hinterrad neu. Reifen vorn und hinten.
37.500 Mai '97
Bremsklötze hinten (werden kaum benutzt; da klemmt wohl was..)
40.200 Juli '97
Neues Kettenkit. Das Kettenblatt litt schon unter Zahnausfall
42.000 Aug '97
Befestigung der Packtaschenhalterung durch Vibrationen zerbröselt, wieder zusammengebraten. Neuer Hinterreifen (wieder ME55, 90er werden langsam selten)
45.000 Okt '97
Lager des Kettenrades am Hinterrad und Bremslichtschalter neu. Neue Batterie präventiv für den nahenden Winter ausgetauscht.
48.000 Dez '97
Kühlerverschluß, Thermostat, Öldruckschalter und Dichtung des Bremsflüssigkeitsbehälters neu
50.000 50000kmMrz '98
Wasserpumpe abgedichtet, Lüfterschalter, Gabelsimmerring links, Bremsklötze hinten und vorne, neuer Reifen hinten (ME99) nach einer fantastischen Dolomitentour.
54.000 Apr '98
Nun steht sie seit Wochen, weil Wasser im Brennraum, Luft im Kühler ist - kurz gesagt: Zylinderkopfdichtung im Eimer. Ich keine Zeit zum Schrauben, das Centro Aprilia fast einen Monat Wartezeit und Aprilia Deutschland ziert sich noch, trotz bestehender 3-Jahres-Garantie ohne Km-Begrenzung die Kosten zu tragen.
Ansonsten: Das Drittmopped ist schon in Dienst gestellt - keine Aprilia! Die Motó wird ihrer von den Werbestrategen zugedachten Bestimmung zugeführt: sie darf nach ihrer Tourer-Karriere als Stadtmotorrad altern.
54.001 Juli '98
Aprilia war großzügig: Neue Zylinderkopfdichtung und die Montage wurden hyperkurz vorm Ablauf der 3-Jahres-Garantie übernommen. Außerdem spendierte Aprilia noch den neuen Tank, der mit anderen Benzinhähnen und Pumpe komplett geleert werden kann.
Zusätzlich ausgetauscht: Reifen vorn, Steuerkette (eigentlich nicht dringend gewesen), Nadellager der Hinterradschwinge, Gabelsimmerring rechts, Kette, Ritzel, Kettenrad. Ventile neu eingeschliffen.
58.000 Aug '98
Ein viertelchen Liter Öl auf einer letzten 4.500km-Alpen-Tour beweist: Der Motor bringt's mit erstem Kolben und Zylinder noch lange! Schade fast, dass sie jetzt Stadt- und Wintermopped ist. Benzinpumpe durch Auf- und wieder Zuschrauben repariert. Reifen hinten neu (wieder ME55)
62.000 Apr '99
Ab 60 (tausend) kommt es zu fortschreitender Inkontinenz! Netterweise ist sie auch ohne Windeln behebbar. Beide Gabellsimmerringe, ein Benzinschlauch und das Federbein gaben gemeinsam ihre Dichtheit auf. Eine gute Gelegenheit für progressive Gabelfedern (Technoflex). Das Federbein wurde angesichts 665 Euro für Öhlins oder 410 Euro für Technoflex gegen eins zu 165 Euros von Aprilia getauscht. Die waren schließlich für 60.000 km gut. Sh. dazu die Tipps zum Selbermachen
68.000 Jan '00
Im Sommer wurde Motó geschont -war nur in den Alpen und Pyrenäen. Zum Herbst (67.000) ist das gute Stück mit Bridgestone TrailWing 42 hinten und Metzeler Enduro 3 vorn ausgerüstet worden (ganz dolle verboten). Das beste, was jemals drauf war! Bremsklötze hinten erneuert. Schäden: Das Schwimmerkammerventil hat sich aus seinem Löchlein entfernt und führte zu tropfendem Vergaser. Einfach mit Silikon wieder eingeklebt.
70.000 Mrz '00
Tachowelle, Bremsklötze vorn und Kette/Ritzel/Blatt, Gabelsimmerring links erneuert, vom Winterdreck befreit. Die Enduroreifen sind auf Matschpisten, im Schnee und in Kiesgruben der Knaller! Nie mehr mit Straßenreifen auf der Motó!
73.000 Das vorläufige Ende der alten ist eingeleitet. Nach einem grandiosen Sturz mit Husqvarna-Gabelbrücke, Chopper-Scheinwerfer und Superbikelenker ausgestattet, muss sie nun ihre besten Teile der neuen spenden.
NEU: 20 km Aug `00: .. Und die neue lebt! Endlich erfahre ich, was ich mit der guten alten nie gekannt habe: Auspuffknallen, stottern, ausgehen, 8 l Verbrauch, wieder diese Mörderreifen... Also bauen: Technoflex-Federn vorn und Technoflex-Bein hinten sind schon dran. Fahren ist aber immer noch unspaßig.
1.600 Dez '00: So, nun ist sie fahrbarer geworden. Mit Bridgestones BT45, dem Vergaser der alten Motó und Heizgriffen hat sie sich zum Wintermopped gemausert.
4.500 Apr '01: Und jetzt ist sie perfekt! Nachdem Aprilia-Wendel den Zündspulen-Vorwiderstand gegen einen mit anderem Wert getauscht hat, ein bisschen am alten Vergaser gedreht und die Steuerzeiten anders eingestellt hat, verbraucht sie 5 bis max 6 Liter und läuft perfekt. Und hört sich auch kerniger an, nachdem die Kettenrolle aus dem Auspuff gebrochen ist. Aber wer hat die noch dran...
10.000 Okt '01: Wacker hat sie sich als Zweit- und Freundinverleihmotorrad durch den Sommer geschlagen und dabei ziemlich früh die Kette, Blatt und Ritzel verschlissen. Auf einem der heftigen Geländeausflüge sind 2 Speichen weggeknackt. Aprilia will 9 Euro (!!) pro Speiche habe. Da war es billiger, diese per Hand fertigen zu lassen und statt der Niro-Speichen wesentlich stabilere aus Stahl/verchromt einbauen zu lassen. Der Auspuff wurde geschweißt und nun ist wieder der gewohnte blecherne Sound da.
10.000 Dez '01: Wie, kein Km gefahren? Wegen der Lieferzeiten! Ich warte seit über 5 Wochen auf ein Kettenritzel! Dafür hat sich eine dritte Motó in der Garage angesiedelt. Sie rutschte 150m über Berlins Stadtautobahn und wurde daraufhin vom Besitzer verstoßen. Mit Teilen der ganz alten wird sie ein neues Leben vor sich haben.
13.000 Apr '02: Keine besonderen Vorkommnisse. Die Enduro3s haben sich im Schnee und sonstigem Schmuddelwetter wieder als beste Investition erwiesen.
15.000 Jun '02: Für den Sommer Bridgestone BT46 draufgezogen. Gabelsimmerring defekt und getauscht. Die Kellermann-micro-Blinker haben ziemlich unterm Winterdreck gelitten - innen ist alles vergammelt. So ein Mist kommt mir nicht mehr ans Krad!
18.000 Apr '03: Sie hätte mich gut durch den Winter gebracht, wenn sie nicht dauernd Wasser geschluckt hätte (s.o.)
mehr Die Moto ist Kurzstrecken- und Wintermopped und muss sich ihren Fahrer mit drei anderen Motorrädern teilen.
und mehr und mehr .. Okt 04: Südfrankreich im Herbst: Genau richtig für kleine Straßen durch Schluchten. Dann Zylinderkopfdichtung durchgebrannt, aber für relativ wenig Geld in freier Werkstatt repariert.
Tacho immer noch kaputt Feb '05: Viele Wintertouren mit molligen Heizgriffen. Nur diese Gabelsimmerringe siffen wieder.
Moto-Anhäufung in meiner Garage

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Verbraucherschutz

Es ist immer wieder rührend, wie die Hersteller von Irgendwas um das Wohlergehen ihrer Kunden bemüht sind, damit sie auch morgen noch kräftig zulangen können. Der Berliner Tagesspiegel hat´s entdeckt und der HohlSPIEGEL dann auch ein Jahr später, nämlich den lieb gemeinten Hinweis auf Seite 34 des Manuals:

»Das Fahrzeug wird mit nicht eßbaren Teilen hergestellt.
Aus keinem Grund Teile beißen, lutschen, kauen oder schlucken.«

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Und natürlich die Links

  Drei Motós in den Bergen:inoffizelles Motótreffen Die Motó und andere Schönheiten im virtual Guggenheim-Museum
  Das Handbuch zur Motó 6.5 - die absolute Fleißarbeit von Ulf Kersling. Centroricambi Günstige Ersatzteile (Spiegel, Bremspads etc) für Aprilia
Und Oke hat die Preisliste auf seiner Site.
  Verschleißteile:Ketten, Bremsen etc. auch für Motós Ein guter Zwischenstopp in Hamm mit Motó-fahrendem Wirt: Brauhaus Wilshaus
  Die Kuhle Wampe testet Motó (guter Test, Null Öko-Punkte) 'Motò owners' im Heimatland: Club Italia 6.5
  Jochens 6.5- Seite mit vielen Fotos (u.A. von mir) und noch mehr Links. Aprilia-Aktiv.de Die Kundenservice (?) - Site von Aprilia Deutschland
  Ein Test von Marcus Lacroix (Erstbesitzer meines Buell-Lufis) Noch ein privater Test
  Informative Site zur artverwandten Pegaso Motorfietsen in Holland: Die Aprilia Riders Association
Tacho Eine japanische Motó-Seite: Moto Repo Die Zeitung für Liebhaber zweirädriger Italiener: MOTALIA
  Für Freunde Italienischer Motorräder: ItaloBikes Mit dem Aprilia-Forum
  Eine Site zu Philippe Starck mit seinen anderen 2-rädrigen Entwürfen und einem hilflosen Forum, das fast nur von hier geklautes Material enthält. Wo meine Motó fährt: Die Rausfahrer
  Was Philippe Starck sonst noch so designte Die Site der französischen Diplomatie erwähnt die Motó in der Abteilung "Kunst".
  Die Site von ROTAX' Mutter: Bombardier so produziert
Alles zur Theorie der Motorradvergaser - ein sauguter Artikel von Volker Bartheld. Alles zu unserem Vergaser: The BST-40 Bible

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An Deinen eigenen Motó-Erfahrungen bin ich aufs heftigste interessiert. In diesem Fall und auch für andere Fälle freue ich mich über jedes Feedback. Kontakt via E-Mail

© PeterGrabo